...ruessbrugg retour ond es bizzli meh.....ond scho bald simer weg...

Dieser Blog beschreibt unsere kleinen Abenteuer auf unserer fast 2-jährigen Reise durch Afrika auf welcher wir 60'000 Kilometer zurückgelegt haben.

Freitag, 31. August 2012

Ghana - Accra


Ghana – Accra – Die Vorbereitungsarbeiten für die Weiterfahrt neigen sich dem Ende zu. Wir haben die Verschiffung ab Golf Guinea nach Namibia abgeklärt. Leider gibt es keine direkte Schiffverbindung, auch keine nach Südafrika. Alle Schiffslinien würden unser Fahrzeug zurück nach Spanien bringen, dann nach Südafrika und in einem weiteren Schritt nach Namibia. Dies macht für uns keinen Sinn. Auch wurde ein Transport via Flugzeug geprüft. Hier sind aber die Kosten für unsere zwei Fahrzeuge (Spezialtransport der Vulcan-Air-Ghana) mit US-Dollar 180‘000 hoch. Dies ist uns schlicht gesagt, etwas zu teuer…


Wir fahren Richtung Zentralafrika!


Ihr habt richtig gelesen, wir sind wieder zwei Fahrzeuge. Wir haben uns wieder mit dem österreichischen Paar, Susanne und Karl, zusammengerauft. Österreich und die Schweiz gegen den Rest der Welt. Hoffentlich kommt dies gut! Sie sind mit einem Mercedes Sprinter Allrad Iglhaut unterwegs. Zusammen werden wir unschlagbar sein, die "Strassen" vermutlich auch.


Die Benin und Nigeria Visen haben wir in der Tasche, für das Angola Visa liegt die Autorisation vor und sollte anfangs nächster Woche auch im Pass sein. Dann geht es los. Die restlichen Visen für Togo, Kamerun, Gabun und beide Kongo‘s sollten unterwegs beschaffbar sein.


Zu den Vorbereitungsarbeiten gehörte auch die Überprüfung der Fahrzeuge. Karl hatte an seinem Fahrzeug ein Problem mit der Luftansaugung und Robert schlug sich mit einem Totalausfall der Stromversorgung der Kabine auseinander. Nach viel Arbeit und Schweiss konnte die Technik in Ordnung gebracht werden.


Am Montag geht es für uns los. Susanne und Karl bleiben noch einige Tage in Ghana und werden ab Mitte Woche wieder zu uns stossen. Wir wissen, dass die WiFi-Netze in den kommenden Ländern noch schlechter sein werden als in Ghana. Es mag deshalb sein, dass wir in den nächsten Wochen nicht mehr so regelmässig schreiben können. Wir werden es nachholen!
 

Aufbruchstimmung für Zentralafrika!



Henkersmahlzeit aus Susanne´s Küche


unsere Bordkatze Slim mit Kindern


Slim


"Schade, leider verlassen sie uns!"
 

Montag, 20. August 2012

Ghana - Westküste - Golf von Guinea

Ghana – Westküste – Golf von Guinea – Der westliche Küstenabschnitt ist herrlich schön und das Meer manchmal sehr rau. Mit Cape Coast und Elmina haben wir die Hauptregionen der dunklen englischen und amerikanischen Vergangenheit besucht. Hier wurden die Sklaven aus der Region zusammengetrieben, in den Burgen zusammengepfercht und anschliessend mit Schiffen an ihren Bestimmungsort gebracht. Der Grossteil dieser Afrikaner hat diese primitive Übersiedlungsaktion nicht überlebt.  Es wurde während der Burgführung  die unglaubliche Zahl von 60 Millionen Entführten und Deportierten genannt, davon sind 48 Millionen ums Leben gekommen. Viele schwarze Amerikaner, wie auch viele von anderen Ländern (Jamaika, Haiti, Puerto Rico, Trinidad, Kuba, Kolumbien, Ecuador, etc.)  haben ihren Ursprung in Ghana. Die Aura welche von diesen Burgen ausgeht ist irgendwie fühlbar, die Castles haben auf uns sehr triste gewirkt.
 
Im Oasis Guest House, in Cape Coast, haben wir den Einheimischen David, einen Spezialisten für die traditionellen Strohdächer von Ghana kennengelernt. Zudem ist er ein totaler Land Rover Freak. Er wollte uns für seinen Land Rover, Baujahr 1982, unbedingt alle 6 Reifen abkaufen. Das Geschäft kam nicht zustande. Dafür kam der Geheimtipp KO-SA Beach Resort. Gleich am nächsten Tag sind wir dorthin gefahren und sind auch geblieben. KO-SA wird von zwei holländischen Paaren geführt; eine sehr schöne und saubere Anlage an einem herrlichen Strand. Wir sind kilometerweise am menschenleeren Sandstrand gelaufen. Hier haben wir auch eine sehr freundliche Bauernfamilie beim Melonenernten getroffen. Natürlich haben sie uns zum Melonenessen eingeladen und natürlich haben sie uns eine grosse, sprich schwere, Melone auf den Weg mitgegeben. Man kann in Afrika solche Geschenke kaum ablehnen. Wir haben sie abwechslungsweise mühselig über 1 ½ Stunden heimgetragen.


Der Kakum Nationalpark als typischer Dschungel und Regenwald war nun angesagt. Wir wurden im Vorfeld darauf hingewiesen, dass wir voraussichtlich keine Tiere sehen werden. Das war auch so, auf der anderen Seite war der „canopy walkway“ eine Attraktion für sich. Auf einer Höhe von 30 bis 40 Metern führen einfachste Hängebrücken von Baum zu Baum. Nach einer gewissen Angewöhnungszeit an diese schwankenden Seilbrücken erlebten wir hautnah die typische feuchtwarme Regenwald Flora. Das Durchhanteln auf diesen engen Brücken ist nichts für Feiglinge oder Leute mit Höhenangst! Das flaue Gefühl im Magen wird man erst nach 2 – 3 Brücken los.


Unser Camionette haben wir im Camp von Hans Cottage Botel hingestellt. Der Restauranttrakt ist über dem Weiher, indem rund 40 Krokodile leben, aufgebaut. Beeindruckend sind auch die unzähligen, nistenden, gelben Webervögel. Auch ein grosser Schwarm von Ibissen wohnt direkt beim Restaurant. Ein Paar davon hat uns auf dem Camp besucht und unser Fahrzeug bestaunt. Wir haben bis heute noch nie so viele Vögel an einem Ort gesehen. Die Krokodile, bis 4 Meter lang, können den Weiher problemlos verlassen und überall sein. Gut zu wissen, wenn man nach grossen Bieren in stockdunkler Nacht vom Camp zur 150 Meter entfernten Toilette muss…. Der Ghanaer und Besitzer Hans spricht aber nur von seinen „freundlichen Krokodilen“ und er sei bereits glücklich, wenn seine Gäste den Krokodilen nichts antun!


Cape Coast - Hafen

Cape Coast Castle

Cape Coast Castle Innenhof

Elmina Castle

Fische an der Sonne beim Trocknen


sehr massive Bauweise der Fischerboote

afrikanische Seerosen


Strand von Ko-Sa Beach Resort
(sehr entspannte und angenehme Atmosphäre)

Backwaren Verkäufer beim Verhandeln mit Robert

ausgewaschene Formationen bei den Klippen

Robert wieder in Form

Maria von der Welle überrascht
Hans Cottage Botel
(gute Unterkunft in der Nähe vom Kakum Nationalpark)


Hans Cottage Botel: Vögel beim Nistbau

Hans Cottage Botel: verliebtes Paar
Blüte der Passionsfrucht

Schönheit bei Hans Cottage Botel
freilaufende Krokodile nahe bei unserem Camionette!
Flau im Magen auf den ersten Hängebrücken
(Nationalpark Kakum)

Hängebrücken 40 m über Boden
(Nationalpark Kakum)



Regenwald: von der Brücke aus 40 Meter Höhe
(Nationalpark Kakum)

Montag, 6. August 2012

Ghana - Krokobite Beach

Ghana – Kokrobite Beach – Ghana wird oft als Vorzeigeland in West Afrika bezeichnet. Vieles sei hier besser, sauberer, ordentlicher und vor allem organisierter als in den übrigen Staaten in West Afrika. Wir haben Ghana nicht viel anders erlebt als Burkina Faso oder Mali. Verkehrstechnisch haben wir das Land sogar schlechter wahrgenommen als die vorangegangenen Staaten. Die einzige Hauptverbindungsstrasse vom Norden in den Süden ist keinesfalls durchgängig asphaltiert. Es gibt schreckliche Pistenabschnitte, da sind die Fahrzeuge mit weniger als 10 km/h unterwegs. In vielen Regionen helfen auch Chinesen als Strassenbauleiter die allerschlimmsten Pistenverhältnisse auszubessern.

Was andererseits für Ghana spricht ist die stabile, politische Situation, die angenehmen Temperaturen, die absolut herrliche Küste und man spricht fast überall ein gutes Englisch. Viele backpackers (Rucksackreisende) und Tausende von volunteers (Freiwilligenarbeitende im Sozialbereich) halten sich in Ghana auf. Menschen von überall und alle zwischen 18 und 25 Jahren.

Wir hielten uns in Big Milly’s Backyard auf. Diese grosse Auberge, oder besser diese Institution, haben wir eher als kleines Mini-Dorf erlebt, bewohnt von mehrheitlich weissen Menschen (backpackers, volunteer). An den Wochenenden geht es hier mehr als rund. Dann ist der Zustrom von Tagesbesuchern von der Hauptstadt, mehrheitlich schwarze Menschen, unübersehbar. Die Menschen in Ghana lieben die Musik und Trommeln. Getrommelt wird bereits ab 06’30 in der Früh… Eine Partie jagt die andere und afrikanische live-bands und barbecues unterhalten die Leute. Der Backyard wird von Wendy, einer englischen, liebenswerten und äusserst charmanten Lady geführt. Wir fühlten uns hier wohl und das Essen war gut.

Big Milly’s Backyard ist zwischen dem Dorf Kokrobite und der Küste. Falls man sich im Dorf verirrt, ist man bezüglich der Einfachheit wie die Menschen hier leben, sprachlos. Wir sind hier 30 Kilometer vor der Hauptstadt Accra! Kein fliessendes Wasser, keine Spur einer Kanalisation - Strom ist da wenn Strom da ist. Big Milly wird mit einem uralten Wassertank-Lastwagen versorgt und ein Generator sorgt notfalls für Strom, notfalls heisst hier oft. Vor einigen Jahren sind zwei riesige, moderne Wassertanks auf einem 8 Kilometer entfernten Hügel aufgebaut worden. Sie sind nicht mehr in Betrieb da die Menschen für den Zugang zu Wasser die Zuleitungen aufgehakt haben – Menschen die zwischen dem Dorf und den Wassertanks wohnen. Auf der anderen Seite fährt man mit einem Sammeltaxi oder mit einem Tro-Tro im 5-Minutentakt für weniger als einen Franken in die Hauptstadt oder loggt sich im Dorf in das Internet ein, falls Strom da ist, die Verbindung halbwegs gut ist und der Laden überhaupt offen hat. Das diese Kriterien gleichzeitig zutreffen ist Glücksache. Im Dorf ist nichts geteert, es ist sehr staubig und wenn der Wind geht knirscht der Sand zwischen den Zähnen, aber jeder hat ein mobiles Telefon!  Gegensätze – die in Afrika jeden Tag mitgestalten.

Robert lag eine Woche mit hohem Fieber im Bett. Der Malaria Verdacht war offenkundig, da er an einem Bein über 50 Moskito Einstiche aufwies. Doch wie Phoenix ist er aus der Asche auferstanden und ist wieder gesund und munter hinter dem Lenkrad. Einige Kilos hat er zwar verloren, aber das steht ihm gut.

Wir versuchen seit einiger Zeit die Verschiffung nach Namibia zu organisieren. Die Durchfahrt in Nigeria und DRC (Kongo) schreckt uns noch ab. Bis heute konnten wir leider keine Reederei ausfindig machen welche unseren Camionette direkt nach Namibia oder Süd Afrika fährt. Die grossen Firmen haben die Verschiffung über Spanien, Süd Afrika und dann Namibia angeboten!!! Wir haben bereits eine Rückreise nach Marokko ins Auge gefasst. Aber wir lassen noch nicht locker. Vor zwei Tagen haben wir nochmals zwei Informationen erhalten, die uns etwas Zuversicht schöpfen lassen. Das eine wäre ab Accra in Ghana das andere ab Lome in Togo. Wir werden sehen.

Wir sind nun entlang der Westküste unterwegs und werden einen weiteren Nationalpark besuchen. Der nächste Blog wird Bilder von dieser Region aufweisen und wir werden dann sehen, in welche Richtung es mit uns weitergeht.

Kokrobite Beach at Big Milly's Backyard

Fischer beim Kleidertrocknen

Fischerboot frisch gestrichen

schwerste Lasten werden auf dem Kopf getragen!

Big Milly's Backyard

Chalet

unser Garten

Gill und Denny aus Irland
(getroffen in Marokko, Burkina Faso, Mole Nationalpark
und Kokrobite Beach)

Maria und ein starker Mann:
Victor aus Russland
Olympiasieger und Weltmeister im echten Wrestling!

Afrikanische Musiknacht

Simon und Hamilton
(wollen mit dem Bike nach England fahren!)

Jo's Metallbau-Werkstatt

Im Dorf Kokrobite haben wir einen Metallbauer kennengelernt. Wir haben ihm versprochen, seine Firma mit einem Foto und den Aktivitäten in unserem Blog vorzustellen. Jo wünscht sich unbedingt Arbeitsaufträge von Europa, diese seien viel besser bezahlt und die Leute seien dort auch solvent! Wünschen wir ihm doch viel Glück!

Jonathano Lamptey
Fabrication, Engineering and Welding Shop
Kokrobite, Accra in Ghana – Tel. 00233 543 413 402

Motto: Charity

Specialist in Metal Doors, Cabinate Ovens, Metal Container, Gas Cookers, Metal Gate, Metal Windows, Burglar Proofs and Passico Gate.
Repair works: Ovens, Gas Cookers and Cabinate