...ruessbrugg retour ond es bizzli meh.....ond scho bald simer weg...

Dieser Blog beschreibt unsere kleinen Abenteuer auf unserer fast 2-jährigen Reise durch Afrika auf welcher wir 60'000 Kilometer zurückgelegt haben.

Dienstag, 19. Februar 2013

Südafrika - Pretoria

Südafrika – Pretoria

Wir freuen uns über den
50. Jubiläums Blog

Den Krügerpark haben wir durch das Phalaborwa Gate verlassen und sind über Tzaneen innerhalb von 2 Tagen in die Hauptstadt von Südafrika, Pretoria gefahren. Zwischen dem Krügerpark und Tzaneen ist die Gegend äusserst fruchtbar. Farmen mit endlosen Feldern mit Mango und Avocado Bäumen wechseln sich ab. Zwischendurch grenzen überdimensionale Maisfelder diese Bilder ab. Trotz dieser intensiven Bewirtschaftung entdeckten wir dazwischen immer wieder schöne Garten- und Parkanlagen. Das satte Grün der Pflanzen und Bäume in dieser Region fällt sofort auf.

Pretoria liegt in Gauteng, der kleinsten Provinz, die mit 1.4 % Landanteil die kleinste ist. Dafür ist die Provinz sehr dicht besiedelt und beinhaltet auch die Grossstadt Johannisburg. Gauteng steht für Macht, Einfluss, Geld und nahezu 50% Bruttosozialprodukt. Pretoria steht für Geschichte, historische Sehenswürdigkeiten, grosszügige Parkanlagen und vor allem: Pretoria ist eine sichere Stadt! Tagsüber kann man sich überall unbekümmert in der Stadt bewegen. Um den geschichtsträchtigen Church Square mit dem Paul Krüger Memorial hat es uns am besten gefallen. Ein krasser Gegensatz zum völlig kamera-überwachten Johannisburg. Böse Südafrikaner-Zungen, das heisst Voortrekker, haben uns darauf hingewiesen, dass jeder Kilometer zwischen uns und Johannisburg ein guter Kilometer ist. So haben wir es denn auch mehr oder weniger gehalten. Es wäre auch nicht lustig mit unserem Camionette unbeabsichtigt in Soweto zu landen – „Die klauen dir die Räder während der Fahrt weg!“

Pretoria ist vom Held der Schlacht am Blood River (1838), Adries Pretorius abgeleitet. Diese Schlacht kennt jeder Voortrekker und das Ergebnis hatte grossen Einfluss auf das weitere Vorgehen und das Denken der Afrikaaner. Pretorius hat mit seinen 470 Mannen 12‘000 Zulus die Stirn geboten und einen historisch wichtigen Sieg errungen. Das wuchtige, kubisch gestaltete Voortrekker Monument zeigt die, in die Mauern eingemeisselten, 64 Ochsenwagen welche den 470 Buren als Schutzwall dienten. Das Werk über dem Hauptportal der City Hall zeigt Elemente welche damals den Afrikaanern für ihre Entwicklung wichtig waren. Das Geläut aus dem markanten Turm kommt von 32 Glocken!

Die Union Buildings, das Regierungsgebäude, liegt über dem City Center und somit hatten wir einen herrlichen Ausblick über Pretoria. Vieles ist hier unkompliziert. Zum Beispiel konnten wir vor dem Hauptportal parkieren und ein freundlicher Officer gab uns im Eingangsbüro Auskünfte über fremde Botschaften. Man versuche dies einmal im Schweizer Bundeshaus in Bern…

In Johannisburg haben wir nur den modernen Stadtteil Sandton besucht. Einige Strassen waren dort für uns nicht befahrbar da die Höhe oft auf 2.50 Meter beschränkt ist.

Ein weiterer Ausflug war zum 90 Kilometer entfernten „cradle of humankind“, also zur Wiege der Menschheit in den Sterkfontein Caves. Hier haben wir eine Führung durch das einzigartige Maropeng Visitor Center genossen. Man braucht hier viel Zeit für diese sehr modern gestaltete Ausstellung. Auch die baulich-konstruktive Integration der Anlage unter die Erdoberfläche erstaunt. Wir wurden hier, „am Ort wo alles begann" geschichtlich sehr gut abgeholt. Praxis und Theorie wechseln sich gut strukturiert ab und rasch erhielten wir eine ausgezeichnete Übersicht über lange Entwicklungsräume der Menschen und der Tiere. Hier liegen auch die über 3 Mio. Jahre alten Überreste der Mrs. Ples. Lucy werden wir in der Folge auf unserer Reise durch Äthiopien besuchen. Beide Damen sind Australopithecus afarensis und sie sollen ähnlich alt sein. Im Weiteren sollen die Damen gemäss Darwin ein Hinweis sein, dass Menschen und Affen die  gleichen Vorfahren haben.

Als Schweizer hat es uns natürlich zum Swiss Country Club gezogen. Er liegt nördlich am Rand von Johannisburg. Wolfgang, der Geschäftsführer hat uns herzlich aufgenommen und wir wurden ausgezeichnet verköstigt. Auch durften wir einige Tage in der schönen Gartenanlage campen. Die Bar hat einige Schweizer Persönlichkeiten gesehen - vom smarten Roger Federer bis zum viel diskutierten Sepp Blatter und dazwischen dekoriert durch einige Bundesräte.

Wo wohnen wir in Pretoria, respektive wo wohnt Robert da Maria einen Ausflug in die Schweiz macht? 3 Kilometer südlich vom City Center unterhält die Stadt den wunderschönen Wildpark Fountains Valley Nature Reserve. Hier gibt es Giraffen, Kudus, Strausse, Zebras und viele Kleintier- und Vogelarten. Im Park ist eine Camp Site mit allem was man für einen längeren Aufenthalt braucht. Die Einfahrt ist phänomenal, sie ist komplett in eine komplizierte Ampelkreuzung integriert. 7 Strassen kreuzen hier und oben fährt die Eisenbahn durch. Wenn wir hinausfahren, passieren wir zuerst die Security Barriere der Camp Site. Nachdem erkennt ein Näherungssensor unser Camionette, unsere einsame Ampel schaltet auf Grün, alle anderen auf Rot und wir freuen uns jedes Mal, wenn halb Pretoria wegen uns kurz anhalten muss.

Skulptur bei den Union Buildings

Union Buildings

 City Hall mit dem Held Adries Pretorius

City Hall mit Werk von Coert Steynberg


Paul Krüger Denkmal am berühmten Church Square


Denkmal mit Paul Krüger in 5 Lebensphasen

Administrationsgebäude um den Church Square

hier wird Recht gesprochen!

Umgebung am Church Square

Sicht auf Pretoria von den Union Buildings

Voortrekker Monument

sympathische Begrüssung beim Swiss Country Club

berühmt - berüchtigte Bar im Swiss Country Club


unsere Camp Site im Swiss Country Club

kurz vor Maria’s Ausflug in der Schweiz
(Garten vom Swiss Country Club)

Sandton City

Michelangelo Tower in Sandton

unspektakuläre Landschaft bei Sterkfountain Caves
(cradle of humankind)

die über 3 Mio. Jahre alte Dame: Mrs. Ples

Einfahrt in unsere Camp Site Fountains Valley

ruhig und friedlich

praktisch alleine für uns!

am Wegrand beim Hiking entdeckt

...eine Blume...

...bald rollen wir das Camionette wieder weiter...!

Samstag, 9. Februar 2013

Südafrika - Krügerpark

Südafrika – Krügerpark – Die sehr starken Regenfälle in der dritten Januarwoche haben zu turbulenten und chaotischen Situationen innerhalb des Parks geführt. Besucher mussten mit Spezialfahrzeugen und mit Militär-Helikoptern ausgeflogen werden. Der Direktor des Parks war sehr erleichtert, dass nach der Aktion keine Person vermisst wurde. Wir konnten nach 2 Wartetagen über das Malelane Gate hineinfahren. Einige Gates waren immer noch geschlossen und einige Brücken waren weggeschwemmt. Sie Situation beruhigte sich aber nach unserer Einreise da die Sonne die Landschaft unglaublich rasch abtrocknete.

Der Name des Parks kommt vom ersten Präsidenten des Burenstaates, Paul Krüger. Der Park ist 320 Kilometer lang und im Mittel 60 Kilometer breit. Er beinhaltet nach südafrikanischen Angaben die weltweit grösste Ansammlung von Tierarten. Die Verbindungsstrassen zwischen den grossen Camps sind geteert. Die gravel roads, also die Pisten, waren anfangs alle aufgrund der Erosion durch die Regenfälle gesperrt. Nach unserem dritten Krügertag waren sie dann wieder befahrbar. Der Grossteil des Parks besteht aus Buschwerk, leichtem Urwald und eher dichter Savannenlandschaft. Viele Flüsse und Bäche durchziehen die Landschaft, vor allem nach den letzten schweren Regenfällen. In den Sumpfgebieten kommt man fast nicht rein und man muss hier am Rand auf Tierbegegnungen warten. Im Norden ist es normalerweise sehr trocken, aber dort hat es am stärksten geregnet. Mopani war zu dieser Zeit das nördlichste Camp das für uns noch anfahrbar war.

Wir haben die Campsites Skukuza, Satara und Letaba  als Ausgangsorte für unsere Pirschfahrten gewählt. Auf den campsites durften wir ab 04’00 raus und mussten um 18’30 wieder drinnen sein. Wir haben das „Punkt 04’00“ nicht immer geschafft! In einer Nacht in Satara wurde Robert beim Gang zum Waschraum von einer mittleren Grosskatze begleitet. Die Tiere sind hier eher scheu aber trotzdem auch neugierig.

Impalas, Zebras, Giraffen, Affen, Hippos konnten wir in grosser Anzahl bewundern. Einerseits haben wir viele Tiere gesehen aber die angekündigten, ganz grossen Elefanten- und Büffelherden konnten wir nicht aufspüren. Die Hyänenhunde, also die wilde dogs, gehören aktuell zu den Raritäten. Hier hatten wir Glück, eine grosse Meute liess sich von uns nicht abhalten, ihre Rivalitätskämpfe auszutragen. Jeden Tag konnten wir Rhinos beobachten. Maria hat ein paar Büffel gesehen und Robert hautnah seine langersehnte Hyäne!



















Könige der Strasse!