...ruessbrugg retour ond es bizzli meh.....ond scho bald simer weg...

Dieser Blog beschreibt unsere kleinen Abenteuer auf unserer fast 2-jährigen Reise durch Afrika auf welcher wir 60'000 Kilometer zurückgelegt haben.

Donnerstag, 31. Oktober 2013

Jordanien - Der Norden

Jordanien – Der Norden – Inmitten von Pistazien-, Erdbeer-, Oliven- und Johannisbrotbäumen erhebt sich über der Stadt Ajlun die Burgruine Qala’ar-Rabad. Sie wurde im 12. Jahrhundert als Schutz gegen die Kreuzritter gebaut. Aussen sieht sie wirklich wie eine Ruine aus aber im Innern offenbaren sich weitläufige, grosszügige und schöne Räume. Wiederum geniessen wir die herzliche Gastfreundschaft der Jordanier. Die Tourismus-Polizei lässt uns im Areal der Burg campen. Dafür kochen wir für die 10 hungrigen Burgkatzen.

Die Gastfreundschaft der Jordanier, generell der arabischen Menschen ist unglaublich und hat uns mehr als beeindruckt. In solchen Situationen denkt man oft über sich selber nach! Wir wurden oft von wildfremden Leuten herzlichst eingeladen. Wir sind in der Stadt oder auf dem Land und fragen nach dem Weg – im Gegenzug laden uns die Leute zum Essen ein! Wir lernen.
Die Fahrt geht weiter Richtung Syrien. Unmittelbar vor der Grenze erkundigen wir die hellenistisch-römische Stadtruine Umm Qays. Von hier geniesst man eine grandiose Sicht über das nördliche Jordantal, Yarmuk, den See Genezareth, den Berg Hermon und unmittelbar vor uns erheben sich die umstrittenen Golanhöhen. Die Ausgrabungen sind hier noch im vollen Gange. Alles sieht hier noch ein wenig zusammengewürfelt aus. Das gut ersichtliche ist hier die säulengesäumte Decumanus Maximus, die Hauptstrasse. Gut sieht man noch die Spuren der römischen Karren in den grossen Quadersteinen, die über Jahrhunderte eingefahren wurden. Das West Theater ist auch noch gut erhalten. Beim Hippodrom, den Kirchen und dem Mausoleum muss man viel Vorstellungskraft wirken lassen.

Um die kulturellen Stätten abzuschliessen besuchten wir auch Pella. Über die Ruinenstätte Tab’qat Fahl wird viel geschrieben, es muss aber auch viel geschrieben werden, da man noch grössere Phantasie braucht um sich all die Tempel, Basilikas und die Moscheen vorzustellen. Also, hier ist mehr Wind als fassbare Wirklichkeit. Viele Steine hat es aber in jedem Fall.


Burgruine Qala’ar-Rabad

...so weit das Auge reicht Olivenbäume...

Innenräume Qala’ar-Rabad




West Theater Umm Qays

...auch hier campen wir bei Umm Qays...


links See Genezareth - rechts die Golanhöhen
(Sicht von Umm Qays)

...keine römischen Säulen...hellenistische Säulen...

Donnerstag, 24. Oktober 2013

Jordanien - Wüstenschlösser

Jordanien – Wüstenschlösser – Auf den Spuren von Lawrence of Arabia haben wir uns in den Osten von Jordanien aufgemacht. Die Oase Azraq mit der mächtigen, aus Lavagestein erbauten Burg Quasr Azraq ist unsere Raststätte. Tagsüber ist es heiss, aber nachts wird es heftig kalt und der Wüstenwind bringt uns wieder den Sand in unseren Wagen. Lawrence hat 1917/1918 den Winter oberhalb des Haupttors verbracht und ist fast erfroren.

Es geht weiter nach Quasr Amra, ein hübsches Palästchen welches seine kunsthistorische Bedeutung seinen Fresken verdankt. Die Residenz wurde vom Kalifen Walid I erbaut und ist eine Oase des Luxus in einer lebensfeindlichen und wasserlosen Umgebung. Die Fresken zeigen Jagdszenen, Musikanten, Handwerker aber auch halbnackte Weiber beim Baden. Ein Badebecken ist unmittelbar an das Schloss gebaut. Das Wasser wird von einem tiefen Brunnen über eine Mechanik aus der Tiefe geholt. Das Badebecken konnte sogar über eine römische Wasserheizung temperiert werden.

Quasr al-Kharana ist ein sehr dominantes, kompaktes und wuchtiges Wüstenschloss. Vom Dach hatten wir einen hervorragenden Blick in die Wüste. Das Schloss ist innen sehr wohnlich strukturiert aber von aussen praktisch uneinnehmbar. Der Bau wirkt wie ein Koloss in der weiten, endlosen Wüste. Die Fertigungsqualität überzeugt sofort. Es ist auch eines der wenigen Wüstenschlösser welches nicht aufwändig und umfassend restauriert werden musste.


Quasr Amra, berühmt für die Fresken

unendliche Wüste

Quasr Amra

Fresken im Quasr Amra

Quasr Amra

Quasr Azraq - Steintüren!
(über dem Eingang verbrachte Lawrence den Winter)

 
Innenhof Quasr Azraq

jordanische Schülergruppe

Quasr Azraq

wuchtiges Quasr Kharana

Haupteingang Quasr Kharana

Innenbereich Quasr Kharana

Innenhof Quasr Kharana

modernes Beduinen Mädchen

Blick in die Wüste, zu unserem Camp



 

Montag, 21. Oktober 2013

Jordanien - Jerash

Jordanien – Jerash – Die weitere Reise in den Norden führt uns an die Furt, wo der Jordan in das Tote Meer fliesst. Hier standen bereits vor 2‘000 Jahren Kirchen und Gasthäuer.

In dieser Zeit kam Jesus von Galiläa an den Jordan zu Johannes um sich von ihm taufen zu lassen (Matthäus 3.13). Dies geschah in Bethanien, auf der anderen Seite des Jordan, wo Johannes taufte (Johannes 1.28).

Johannes ist nicht da. So fahren wir weiter nach Jerash. Jerash ist eine alte Römerstadt, die vor 80 Jahren noch unter Sand und Geröll lag. Heute ist sie ausgegraben und nach unserer Ansicht ein prachtvolles Prunkstück unter den weltweiten römischen Siedlungen. Dank der grandiosen Cardos Maximus, dem Forum, zwei Tempeln, drei Theatern und vielen Kirchen zählt Gerasa (der alte Stadtname) zu den Sehenswürdigkeiten der obersten Liga. Hunderte von Säulen und wunderschönen Torbogen begleiten uns während unserer Exkursionen.

Wir versprechen, dass wir in Jordanien keine römischen Säulen mehr fotografieren!


im Süd Theater

Triumphbogen oder Hadrians Tor

Triumphbogen mit Sicht zum Südtor und Forum
(rechts dahinter war unsere bewilligte camp site)


römischer Feldherr Robertus

...Säulen so weit das Auge reicht...

...manchmal fotografiert er an gefährlichen Orten...

Zeus Tempel

Südtheater - von hier kommt das Titelbild

Forum oder Oval mit Blick zum Nordtor

Artemis Tempel

Artemis Säulen

Kathedrale

Süd Theater

Cardos Maximus

vor der Theodorus Kirche

am Fusse einer Artemis Säule

Steinsäge 560 A.C.

Nymphäum mit byzantinischem Taufbecken

Cardos Maximus mit Sicht zum Nordtor


Nord Theater
(klein aber fein)
Lebanese House in Jerash
(bestes Restaurant mit libanesischer Küche in Jordanien)

...das sind erst die Vorspeisen...



 

Donnerstag, 17. Oktober 2013

Jordanien - on tour

Jordanien – on tour – Auf dem Königsweg fahren wir von Petra nordwärts zum Dana Naturschutzgebiet. In diesem Reserve leben der nubische Steinbock, der syrische Wolf, die Hyäne, der Schakal und die Sandkatze. Wir campen umrahmt von malerischen Sandsteingebirgen in der Wildnis. Die weitere Berg- und Talfahrt führt uns nach Kerak. Zwischen Pinien, Kornfeldern und Olivenhainen schiebt sich die Kreuzfahrerburg Kerak dominant ins Blickfeld. Kaum kommen wir über das Städtchen zur Burg empor, werden wir herangewunken, der Sperrposten mitten im Weg wird herausgenommen und wir dürfen unmittelbar vor der Burgbrücke campen. Spezialservice für Selbstfahrer aus Europa! Das ist ein Teil der jordanischen Gastfreundlichkeit. Wir seien keine Touristen sondern Reisende. Einen Tee mit Minze gibt es „free of charge“ dazu! Gegen Abend stöbert Robert, in einer Seitengasse, eine teure Flasche Rotwein auf. „Côtes des Cremisan“ heisst der edle Tropfen, der aus dem Holy Land Bethlehem kommt. Seit einem Monat sind wir ohne Wein! Er war gut. Zu Hause hätten wir ihn weggeschüttet.
 
Umm ar-Resas ist unser nächster Halt. Die ehemalige römische Siedlung ist vor allem wegen den eindrücklichen Bodenmosaiken in der byzantinischen Stephanskirche berühmt. Von der Siedlung ist jedoch der grösste Teil noch im Dornröschen Schlaf, das heisst noch nicht ausgegraben.
 
In Madaba besuchen wir das berühmteste Mosaik der Bibelgeschichte. Die Palästina Karte in der heutigen Saint Georgs Kirche besteht aus 2.3 Mio. Steinchen. Sie zeigt das Gebiet vom Nil-Delta bis zum Anti-Libanon und vom Mittelmeer bis zur arabischen Wüste. Das Zentrum ist, nach altchristlicher Auffassung, das heilige Jerusalem.
 
Über den Berg Nebo, wo einst Gott zu Moses sprach, fahren wir steil hinunter zum Toten Meer. Der Herr sagte zu Moses: „ Das ist das Land, das ich Abraham, Isaak und Jakob versprochen habe.“ So steht es wenigstens geschrieben im Fünften Buch Moses. Zu dieser Zeit muss es wohl grüner gewesen sein denn heute würde Moses wahrscheinlich das Geschenk ablehnen…. Der Jordan ist nur noch ein Schatten seiner selbst.
 
Die Aussicht und das Raumgefühl auf das Jordantal, das Tote Meer und Jericho ist beeindruckend – die Hitze im Nachmittag auch! Das Tote Meer liegt auf Minus (-) 400 Meter Meereshöhe. Der Salzgehalt ist 28 % und am Rand des Meeres 33 %. Wir liegen auf dem Meer und lesen sprichwörtlich die Zeitung. Für Maria und die meisten Menschen soll es gut für die Haut sein, nur Robert macht von dieser Salzsuppe eine deftige Haut-Allergie.
 
 
Die sagenhafte Palästina Karte
(ein Teil davon, links oben das heilige Jerusalem) 

Dana Reserve, Seite vom Toten Meer


Das Dorf Dana im Dana Naturreservate

Beduinenkinder im Mujib Reserve


biblische Landschaften

Kreuzfahrerburg Kerak

Kerak

Kerak

römische Bogen
(darunter war der Weinkeller)

exklusiver Camp-Platz vor der Kreuzfahrerburg Kerak

Er war gut - Zu Hause hätten wir ihn weggeschüttet!

typisches Stadtbild in Jordanien

Anfahrt in das Mujib Reserve


Mujib Reserve


Mujib Reserve

die römische Siedlung Umm ar-Resas


Umm ar-Resas


Umm ar-Resas: mit unseren Füssen freigelegt!
(viele Mosaikbilder die noch verborgen sind)

Saint Georgs Kirche mit der Palästina Karte

hübsches Mosaikbild


Johannes tauft Jesus

Hier sprach der liebe Gott zu Moses!

Tote Meer am Abend

im Wasser liegen ohne zu Schwimmen

Wer hat denn so was mal auf dem Navi?